Von Moskau nach Omsk

9.9.-11.9.2013
Jetzt ist es soweit. Ich sitze schon 24h im Zug von Moskau nach Omsk, 20h hab ich noch vor mir. Die Strecke ist etwa 2700km lang und dauert im Ganzen ca. 42 Stunden. Man kann sich das etwa so vorstellen: Man steigt in den Zug ein und bekommt ein Abteil zugeteilt mit Bett und Gepäckablage darunter. Wenn man Glück hat, so wie ich, hat man ein unteres Bett, wenn man Pech hat, eins oben und muss da raufklettern und am Tag das untere Bett vom Mitfahrer als Sitzgelegenheit benutzen.  
Mein Abteil teile ich mit einem älteren Russen, welcher ausschliesslich russisch spricht, sih aber die grösste Mühe macht, mit mir zu kommunizieren. Zusammen verbringen wir die meiste Zeit im Abteil und sprechen mit Händen und Füssen miteinander. Am Anfang hat er sogar seinen Enkel angerufen, welcher das von seinem Grossvater gesagte in englisch für mich übersetzte. Er ist wirklich total nett und bietet mir immer wieder Käse, Trauben oder Tomaten an. Zum Abendessen hat er in einer Alufolie gepackten Fisch gegessen. Immer wieder schüttelte er den Kopf, als er in sein Verpflegungssack schaute. Ich kann mir vorstellen, das die Babushka, also seine Frau, ihm diese Esswaren bereit gemacht hat, damit er auf der langen Strecke in seine Heimat nicht verhungert. Es ist nicht immer einfach ihn zu verstehen, aber ich geb mir die grösste Mühe und schaue immer wieder im Lonelyplanet nach, was er gesagt haben könnte. Mittlerweile kann ich auch schon "Bitte" und "Danke" auf russisch sagen, was ihn sehr freut.
Pro Wagen hat es im zug immer zwei Schaffner, welche für das Wohl der Gäste schauen. Sie putzen und bieten Tee an, holen mich ab, wenn es eine längere Aufenthaltsdauer an einem Bahnhof gibt, damit ich austeigen kann und sprechen mit ihrem gebrochenen englisch mit mir, Ich fühle mich echt wohl hier. Das leben im Zug macht mir grossen Spass, vor allem mit solchen Menschen.  
Ich habe zwei Säcke mit Esswaren eingekauft, denn das Essen im Speisewagen ist sehr teuer, und ein Platz zu ergatern ist sehr schwierig. Aber ich hab ja genug dabei. Und ab und zu kommt eine Frau vorbei und verkauft heisse Gebäcke. In einem Reiseführer habe ich gelesen, dass es an den Bahnhöfen immer wider Frauen gibt, welche Essen an die Reisenden verkaufen. Ich stellte mir das so vor, dass sie mit Körben an den Geleisen nachgehen und ihre Mahlzeiten den Touristen und Einheimischen verkaufen. Lustige Vorstellung, nicht? Genau so ist es aber, wie im Buch beschrieben kommen die Babushkas mit grossen Körben bei den Reisenden auf den Bahnsteigen vorbei und verkaufen selbstgemachte Gebäcke oder sogar ganze Mahlzeiten. Ich selber habe mich noch nicht an dieses Essen gewagt, obwohl es warm ist und auch superlecker riecht. Vielleicht liegt es daran, dass ich von meinem lieben Russen so gut versorgt werde :-)
Ich dachte mir, dass ich so nach 12 Stunden Zugfahrt genung habe, aber so ist es nicht. Ich geniesse es total und beschäftige mich mit lesen, schlafen oder mit russisch sprechen. Die Stimmung ist einfach super. Jeder hat sein Platz zum schlafen, holt immer mal wieder heisses Wasser beim Schaffner und macht sich damit Kaffe oder Tee, und wenn man Lust hat sich mit anderen Gästen zu unterhalten, dann steht man auf den Gang und wartet bis jemand kommt und sich mit dir unterhält. Für mich ist dies ein wenig schwierig, da die Russen ja hauptsächlich russisch sprechen, englisch kennen sie eigentlich nicht. Aber das hab ich ja oben schon erwähnt, mit Händen und Füssen geht das schon. Ich hab auf jeden Fall Spass dabei.
Und schon ist die erste Etappe vorbei und ich sitze im Hostel in Omsk. Ich hab ja scon viele Hostels gesehen, aber das hier ist echt komisch. Aus jeden Fall die Lage. Mitten in der Industrie. Die Zimmer sind jedoch sauber und die Besitzerin total nett und hilfbereit. Ich habe ein 6er-Zimmer für mich ganz alleine, es wundert mich jedoch au nicht ganz warum. Ich hatte aber ein tolles Taxi hier hin. Ein Mitgast im Zug äusserte, dass ihn seine Schwester vom Bahnhof abholen wird. Da haben die anderen Gäste gesagt, er solle mich doch zum Hotel fahren, ich sei ja schliesslich ganz alleine. :-) Naja, da sitze ich also und warte meine Zeit ab. Vielleicht kann ich mir noch etwas kleines kochen und mir so einen schönen Abend machen.

 

12.9.2013, Ein Tag in Omsk

Wie auch immer, ein Tag im Omsk war das nicht. Ich verbrachte den ganzen Tag im Hotel, da ich mich in dieser Umgebung einfach nicht wohl fühle und nicht mal in die Stadt flüchten möchte. Ich lese ein ganzes Buch, surfe im Internet herum, buche ein Hotel in Irkutsk und studiere meine Reiseunterlagen. Das mit dem Fahrplan der Transsib ist gar nicht so einfach. Die Zeiten auf dem Ticket sind immer in Moskauzeit angegeben und ich musste umrechnen, wann mein Zug nun wirklich fährt. Bis ich herausgefunden habe, dass die richtigen Zeiten eigentlich af meinem Reiseplan stehen, das ist aber Nebensache (ich brauchte ja schliesslich eine Beschäftigung für einen ganzen Tag). Der Tag verging recht schnell. In der ersten Nacht zieht noch eine Russin bei mir im Zimmer ein, welche ganz nett scheint. Sie ist viel unterwegs und fühlt sich hier sichtlich wohler als ich. Kein Wunder, sie spricht ja auch russisch und versteht die anderen ohne Problem.

Ich ging dann trozdem mal kurz aus dem Haus und besorgte mir ein bisschen Fleisch im Shop gleich in der Nähe. Es war im Nachhinein jedoch keine so gute Idee. Ein Mann spricht mich im Laden ständig auf russisch an, labert mich voll und wird immer lauter, obwohl ich ihm klar gezeit habe, dass ich ihn nicht verstehe. Ich bezahle meine Sachen, und flüchte aus dem Shop und gehe zurück ins Hotel, wo ich in meinem Zimmer etwas esse. Diese russen können echt aufdringlich sein. Zum Glück war da noch die Verkäuferin, die dem Mann ständig sagte, er solle mich in Ruhe lassen, so hörte es sich auf jeden Fall an. Ich möchte aber die Russen nicht alle in einen Topf werfen, denn sie können echt auch ganz nett sein, wie der Mann im Zug zum Beispiel. Den im Shop hat auch ein bisschen zu viel Vodka intus, was sei Verhalten ein wenig verständlicher macht. Janu. Jetzt bin ich im Hotel, hab meine Sachen gepackt und warte aufs Taxi. Ich darf endlich wieder in den Zug, ist das nicht eifach schön? :-)

 

Von Omsk nach Irkutsk

Von Omsk nach Irkutsk, 14.-15.9.13

Endlich kann ich wieder in den Zug steigen. Ich hab mich selten so auf einen Zug gefreut wie auf diesen. Mit Omsk hab ich mich selbst am Bahnhof nicht angefreundet. Ich hab bei der netten Frau im Hotel ein Taxi bestellt und bin damit zum Bahnhof gefahren. Für 315 Rubel ein echtes Schnäppchen :-) Dann wollte ich eigentlich noch etwas Essen einkaufen in einem Shop. Doch da waren ausser Kioske und Zeitungsstände gar nichts zu finden. Also setzte ich mich in ein Restaurant und ass eine sehr gute Ofenkartoffel mit Chicken. Die restlichen 2 Stunden verbrachte ich damit, mich im Bahnhof aufzuhalten und auf der Abfahrtstafen meinen Zug zu suchen. Ich hatte schon 14.00 Uhr, aber da die Züge ja immer nach Moskauzeit abfahren und daher an allen Bahnhöfen die Moskauzeit angeschrieben ist, fuhr mein Zug dann um 14.38 los. Ich ging zum Geleise und suchte mein Wagen. Dort zeigte ich der Schaffnerin mein Ticket, welche mir gleich das ganze Ticketheft wegnehmen wollte. Ich erklärte ihr, dass ich noch andere Ticktes drinn sind, was sie dann aber so verstand, dass ich im falschen Wagen eingeteilt bin. Also schikte sie mich zum Wagen 5. Obwohl ich eigetlich beim Wagen 4 war. Ich ging zurück und erklärte es ihr erneut. Und dann fragte sie endlich jemand, der auch verstand was ich sagen wollte. Also gab sie mir mein Ticketheft und liess mich einsteigen. Der Ticketkampf war aber noch nicht beendet, denn: Im Zug wollte sie das Ticket erneut sehen und nahm mir wieder das ganze Heft weg, obwohl ich ihr nur das aktuelle hingehalten habe. Was sie damit machte weiss ich auch nicht. Nach ca. 20 Minuten warten auf mein Ticketheft holte ich es mir erneut zurück. Das ganze Heft werde ich nie wieder aus der Hand geben. Die checkens einfach nicht :-)

Das beste an der ganzen Fahrt war, ich hatte ein ganzes 4er-Abteil für mich und konnte mich so richtig ausbreiten. Beim ersten Stop kaufte ich mir dann am Bahnhof auch noch ein Brot, Wurst und noch so einiges an Essen und war total happy. Jetzt wr ich bereit auf eine lange Zugfahrt. Ich richtete mich in meinem Abteil ein und fing an zu lesen. Ja ich hab in den ganzen 35 Stunden ein ganzes Buch gelesen und viel geschlafen, es war so richtig erholsam. Der grosse Nachteil an diesem Zug war dann jedoch, dass es ein eher älteres Modell war und die Fenster nicht so ganz dicht waren. Die kalte Luft von draussen zug mir an die Füsse, welche fast nicht merh warm werden wollte. Also legte ich mich in den Schlafsack und deckte mich mit Leintuch und Wolldecke zu. Es ging grad so mit der Wärme, aber erkältet hab ich mich trozdem.

Um 04.47 Uhr kam der Zug dann in Irkutsk an. Ja es ist sehr früh, und ja es war auch sehr dunkel und komisch am Bahnhof. Ich kam an, setzte mich für ca. 30 Minuten in die Wartehalle und bestellte dann beim Bahnhofbeaufsichtiger ein Taxi, welches mich zum Hostel brachte. Ich checkte dort ein, bezog mein Bett und legte mich gleich noch mal schlafen.

 

Ein Tag in Irkutsk, 15.9.13

Als ich dann endlich mal aufstand und mich duschte, waren schon viele der Gäste am auschecken. Ich setzte mich also in die Küche und genoss den Anblick der vielen anderen Rucksacktouristen, endlich fühle ich mich wohl.

Mit einem Belgier ging ich dann in der Stadt auf Futtersuche. Wir entdeckten einen grossen Markt mit sehr viel frischem Gemüse und alles was man sonst noch so braucht. Dann gingen wir ein wenig durch Irkutsk und er erklärte mir sehr viel über die Stadt. Ich dachte mir schon, der habe sich im Voraus so über die Stadt inforrmiert. Aber nein, er hatte am Morgen eine Führung durch die Stadt :-)

Irkutsk ist sehr sauber und auch wenns eine Stadt ist, hab ich mich dort sehr sicher grfühlt.

Am Abend kochten wir uns dann Reis mit Chicken (Ja Caro, das sogar freiwillig) und ich konnte mein nächstes Ziel buchen. Olkhon Island, das ist eine grosse Insel im grössten Süsswassersee der Welt. Am nächsten Morgen gings dann vom Hostel aus mit einem kleinen Bus auf die Insel. Fertig! Scheeeerz, wir mussten zuerst noch Leute ein und Ausladen, dann das Gepäck aufs Dach packen, dann wieder ein und ausladen und nach ca. 2 Stunden verliessen wir dann auch die Stadt. Die mehrstündige Fahrt war ein echtes Abenteuer und total schön. Die Natur ist einfach unglaublich hier. Meistens sehr eintönig, aber man kann gar nicht genug weit sehen. Die Dörfer liegen teil ein oder zwei Stunden auseinander und zwischendrinn ist Wald oder einfach Wiese zu sehen. Mir gefällts hier total. Mit der Fähre gings dann auf die Insel und dann im Bus wieder weiter zum gebuchten Guesthouse bei der netten alten Olga. Die Zimmer sind total ok, aber die Toiletten sind echt der Oberhammer - Plumsklos - und die Dusche befindet sich mitten im Gemüsegarten in einem Treibhaus. Hauptsache warmes Wasser. Wir besuchten dann das andere grosse Guesthouse und besichtigten da die Zimmer, um evtl. zu wechseln. Aber es war schon alles ausgebucht und mit Olga wollten wir uns dann doch nicht anlegen. Sie ist eine ältere Dame, etwa 1.40 gross, rundlich und Russin. Als erstes erklärte Olga uns die Essenszeiten. Wenn wir um diese Zeit nicht anwesend sind, dann gibs halt nichts. So geht das hier in etwa. Also merkten wir uns die Zeiten und machten uns auf Entdeckungstour im kleinen Städchen. Es hat ein kleiner Hafen, mit hauptsächlich verrosteten Booten und kaputten Autos, abgebrannte Bootshäuser und viel Abfall. Aber sonst ist es super.

Um 19.00 Uhr hatten wir dann ein Treffen mit Nicolas, einem Tourguide aus Frankreich der seit etwa 2 Jahren die Touren hier organisiert.

 

 

 

 

Olkhon Island, 16.-20.9.13

Die Insel ist echt total schön und ebenfalls gross. Im Süden der Insel sind vor allem Steppen zu sehen und im Norden schöne Nadelbaumwälder, welche im Moment von dunkelgrün über hellgrün bis hin zu gelb sind. Ich buchte im Nickitas Guesthouse eine Tour in den Süden der Insel. Wir fuhren am Morgen mit einem kleinen Bus richtung Süden und machten einige Stops bei sehr schönen Plätzen mit super Aussicht. Am Vormittag waren wir vor allem auf der Seite, auf der man noch sehr viel Land sehen konnte, am Nachmittag dann auf der Seite, wo man nur noch Wasser sieht. Es ist schon unglaublich, dass man auch bei einem See das andere Ufer nicht mehr sehen kann. Das fasziniert mich total.

Heute wars sehr kalt, teilweise sogar unter 10 Grad. Ich verbrachte den Tag damit, im Nikitas Guesthouse das Internet zu nutzen, um euch auf dem neusten Stand zu halten und hab mich mit anderen Touris unterhalten. Morgen wer ich in den Norden der Insel fahren und diese Seite für mich entdecken. Ich hoffe es gibt nicht wieder eine Fischsuppe :-) Das Essen auf den Touren ist sehr speziell. Der Tourguide macht eine Suppe mit ganzen Fischstücken drinn, das heisst, heisses Wasser, Fisch und Gemüse rein, alles kochen und fertig. Also nichts mit Salz oder sonst was. Ich hatte zum Glück mein Lunchpacket von Olga dabei. Ein riesen Sandwich mit 3 Scheiben Brot, 3 Scheiben Wurst und 3 Scheiben Käse. Das alles würde ja noch gehen, aber die Scheiben sind etwa 1cm dick :-) Aber ich war ihr echt dankbar für das Sandwich.

 

Der Norden, 19.9.2013

Der Tagesausflug in den Norden war echt ganz schön. Ich packte meine Sachen und machte mich auf den Weg zu Nikitas um von dort aus mit dem Bus in den Norden der Insel zu fahren. Die Landschaft is dort ganz anders als im Süden. Es hat viele Bäume und der Boden besteht grösstenteils aus Wiese und nicht aus Stein wie im Süden. Wir besuchten einige sehr schöne Orte, vor allem mit Seeblick. Ein Stop war bei den 3 Brüder. Die Legenda dazu war echt spannend. Man sagt, dass alle Flüsse, die in den Baikalsee fliessen die Söhne von Baikal sind. Es fliesst genau ein Fluss aus dem Baikal, und das ist die Tochter von ihm. Die folgte der Liebe zu einem anderen See (der Name hab ich vergessen). Die 3 Brüder verstanden das nicht und Baikal versteinerte sie als Strafe. Das war vor sehr langer Zeit, und da stehen sie halt immer noch :-)  Dann konnte ich einige Bäume sehen, mit vielen farbigen Bänder und Geld am Boden liegen. Dies ist von den Schamanen, welche um den Baikalsee leben und oft auf die Insel kommen um da zu beten und ein Band an den Baum zu binden. Die Bäume sehen echt spezill aus und man sieht immer wieder Leute, welche eine Münze auf den Boden legen um für ihr Glück zu beten.

Der meistbehangene Baum war am nördlichsten Punkt. Der Boden war gerade zu übersäht von dem Geld, ich finde das echt spannend und schön.

Die Tour dauerte den ganzen Tag, zum Mittagessen gabs Fischsuppe für die einen und für mich ein Olga-Sandwich  mit Käse und Wurst.

Ich kann gar nicht so viel darüber schreiben. Schaut euch die Fotos an, und macht euch selber ein Bild davon. Have fun :-)

 

 

 

Von Irkutsk nach Ulan Bator

Ulan Bator, 22.9.2013

Ich hab nun Russland verlassen und sitze in Ulan Bator in der Mongolei. Die Zeit die seit Olkhon Island vergangen ist, war sehr spektakulär. Ich hab auf Olkhon Island 3 Schweizer getroffen, welche mit mir auf dem Selben Zug nach Ulan Bator sein werden. Wir verabredeten uns daher im Hotel, um am Morgen gemeinsam das Taxi zum Bahnhof zu nehmen. Es gab jedoch eine Planänderung und wir verbrachten die Naacht auf dem Bahnhof. Unser Zug fuhr um 5.12 Uhr am Morgen, deshalb hätte es sowieso nur sehr wenig Schlaf gegeben. Wir verbrachten also geühlte 10 Stunden am Bahnhof in der Wartehalle. Eigentlich wollten wir im Ruheraum beim Bahnhof auf den Sofas ein wenig chillen, aber die russische Frau fand das nicht so toll und schikte uns sehr schnell aus diesem schönen Ort in die ungemütliche Wartehalle. Rund um uns husteten die einheimischen und quatschten miteinander. Im TV lief ein komischer Film, indem immer irgend welche Leute umgebracht wurden. Janu, verstanden habe ich sowieso nichts.

Als der Zug dann kam, verabschiedete ich mich von den 3 netten Schweizern und machte mich auf die Suche nach meinem Abteil im Zug. Ich hoffte einfach wirklich, dass ich nicht mit 3 hustenden Russen im Zimmer war. Es war gar nicht so, denn in meinem Abteil sitzten bereits 3 Personen, dies sich sehr schnell als Schweizer outeten. Es war echt total lustig und ich war sehr froh darüber, wieder einmal Schweizerdeutsch zu sprechen. Nach dem ersten Kennenlernen legten wir uns erst mal ein paar Stunden schlafen um dann fit für die schönste Strecke der Transsib zu sein. Der Zug fährt da nämlich sehr lange am Baikalsee entland und die Aussicht ist wirklich total schön. Die Scheiben des Zugs waren jedoch so schmutzig, dass ich keine Fotos gemacht habe, währe nur schade um die Bilder. Aber ihr könnt mir wirklich glauben, es war total toll. Am Abend verbrachten wir dann zuerst 155 Minuten am russischen und dann 105 Minuten am mongolischen Zoll. Während diesen Zeit mussten wir im Abteil sitzen und uns mit Spielen und lustigen Gesprächen unterhalten. Zwischendurch kam mal wieder ein Zollbeamter, welche die Pässe einsammelte und anschliessend wieder verteilte. Dann kam ein sehr hyperaktiver kleiner Russe, welche unser Abteil nach kleinen versteckten Chinesen durchsuchte. Dann kam noch ein recht grosser (gäll Oli?!), schmatzender Hund vorbei, welcher das Abteil nach Drogen durchsuchte. Was de mit uns wohl gemacht hätten, wenn wir dem Hund eine Wurst zugeworfen hätten? Am mongolischen Zoll dann genau das selbe Spiel noch einmal. In der Zwischenzeit war alles Bier im Abteil aufgebrauct, und ich wollte mir eins im Speisewagen holen, welcher gleich an unserm Wagen angrenzte. Ja, er grenzte an unserem Wagen an, aber als ich ein Bier wollte, war der Wagen weg und durch eine Lockomotive ersetzt worden. Was auch immer diese Lockomotive da gemacht hat, haben wir nicht rausgefunden, aber der Zug fuhr etwa 30 Minuten immer wieder 20 Meter hin und zurück. Die Lockomotive verliess dann den Zug wauch irgend ann wieder und wir fuhren nach der langen Warterei endlich weiter. Wir legten uns dann bald mal schlafen, denn der Zug hält Morgens um 6.30 in Ulan Bator, und da müssen wir wach sein.

In Ulan Bator angekommen, verabschiedete ich mich von den 3 weiteren Schweizer, von meinem Abteil und machte mich mit 2 Hongkonger mit dem Hostel-Taxi zum Hostel. Ich hab das Hostel bereits in Irkuts gebucht, aber noch keine Bestätigung bekommen. Das Hostel war natürlich bereits ausgebucht und ich suchte mir ein neues. Im Hostel Golden Gobi fand ich dann ein freies Bett und machte mich auf den Weg dort hin. Das Hostel ist echt cool. Es at ein grosses Sofa im Aufenthaltsraum und bequeme Betten (nach ein paar Nächte im Zug ist alles bequem). Ich bezog das Zimmer und machte mich auf den Weg in die Stadt. Ich muss nämlich noch 700000 Mongolisches geld abheben. Klingt nach sehr viel, sieht auch danach aus, hat aber einen Wert von etwa 420.-. Ich habe eine Tour gebucht, welche ich bar, mit diesen Scheinen dann bezahlen muss. Ich kam mir vor, als hätte ich Millionen aus diesem Automaten gelassen, echt total cool mit so vielen Geldscheinen rumzulaufen.

Ich traf natürlich wieder bekannte Gesichter in der Stadt, welche ich auf meiner Reise bis jetzt schon kennengelernt habe. Ich find das reisen echt toll! Könnte ich drann gewöhnen.

Morgen gehts ab in die Natur. Das heisst keine Dusche und keine richtigen Toiletten für 5 Tage. Olee :-) Wird schon gehen.

 

 

 

 

 

5 Tage in der mongolischen Natur

Nationalpark Terelj

Früh am Morgen machten wir uns auf den Weg zum nahen Supermarkt um die letzten Handschuhe und Mützen zu kaufen und das restliche Geld für die Tour aus dem ATM rauszulassen. Jetzt geht die Tour dann gleich los. Unser Guide und der Fahrer , Yanja und Bata, sind schon bereit und warten auf uns. Die Gruppe besteht aus Mimi und Jochen von Deutschland, Els aus Holland, Chamaine aus Hong Kong und mir. Wir machten es uns in dem kleinen Van bequem und waren für die Fahrt in den nahegelegenen Nationalpark bereit. Der erste Stop war bei einem Supermarket, indem wir uns noch die wichtigsten Utensilien einkeuften, welche wir brauchten für den Ausflug in die Natur. Der zweite Stop war dann bei einer Tankstelle und der Dritte bei jemandem zu Hause, wo Bata noch einiges an Kochgeschirr einlud. So und jetzt kann das Abenteuer beginnen.

Das erste was wir sahen, waren sehr lange Strassen welche in die mongolische Natur führten. Am Anfang des Parkes hat es einen riesen Felsen, welcher aussieht wie eine Schildkröte. Dieser Felsen wird auch Turtle-Rock genannt. Wie richtige Mongolen werden wir in einer Yurte übernachten. Die Yurte ist ein Zelt, welches gut isoliert ist und in der Mitte einen Ofen hat, damit es in der Nacht auch schön warm ist. Über den Ofen waren wir dann noch einige Nächte später froh, denn das Wasser in der Trinkflasche war am Morgen gefrohren. Den ersten Tag verbrachten wir mit einer kleinen Wanderung und einem kurzen Ausritt in dem schönen Nationalpark. Wir kamen das erste mal in den Genuss von einem Milchtee,w elcher echt gewöhnungsbedürftig war und mir auch dann noch nicht schmekte. Der Tee wird aus heissem Wasser, Salz und Milch gebraut. So wie ich dann auch später noch bemerkte, trinken das alle Mongolen sehr gerne.

Am zweiten Tag im Terelj Park machten wir eine kleine Wanderung zum nahen Kloster. Von da an hat man eine wunderschöne Aussicht auf das Tal. Rund um das Kloster hat es eine Art Dosen aufgehängt, welche man drehen und so beten kann.

Die Fahrt durch die mongolische Pampa ist echt schön. Man schaut aus dem Fenster, es holpert und man wird auf dem Sitz herumgeschläudert und plötzlich taucht aus dem Nichts eine silberne Statue auf. Riesengross und glänzend. Das ist also Chinghis Kahn. Er Sitzt auf einem Pferd und schaut mit konzentriertem Blick in die Ferne. Das Monument hat mich total fasziniert. Nicht wegen Kahn, nein, weil es so gross ist (ca. 40m hoch). Wir besuchten das Museum, wo ich etwas über die mongolische Verbreitung lernte und mir bronzerne Teile anschaute. Die Fahrt ging anschliessend weiter zu einer Kasak-Familie.

Die Familie lebt mitten auf einem Feld mit Ziegen, Schafe Kühe und Pferde. Die Weite ist unendlich schön und atemberaubend. Man kann sich eine solche Ruhe gar nicht vorstellen, wenn man sie nicht selbst erlebt hat. Als die Sonne unterging, alle die Speicherkarten am Fotoapparat mit schönen Bildern der Umgebung und mit dem Sonnenuntergang gefüllt hatten, machte wir uns auf den Weg ins Zelt wo es wieder einmal den super mongolischen Milchtee gab. Diesmal jedoch mit Zucker, oder zumindest schmuggelten einige von uns Zucker in die Brühe. Nach dem Nachtessen kamen dann noch die Enkel der netten alten Frau und wir verrachten einen gemütlichen Abend in der "Familienyurte". Als dann Chamaine mit Leuchtstäben auftauchte, waren alle von gross bis klein, total fasziniert. Ganz ehrlich, es sind auch total coole Dinger :-)

Die Nacht war kalt, aber dank Yanja hatten wir es sehr schön warm in unserem Ger.

 

Hustai Nationalpark

Am nächten Tag fuhren wir unendlich lange auf den Holperstrassen durch die Steppe Mongoliens und kamen dann am späteren Mittag bei einer alten Frau an. Dort kochte uns Yanja einen feinen Zmittag und wir konnten anschliessend beim Parkeingang wieder mal auf normale Toiletten. Die Duschen waren so verlockend, dass wir sogar auf den Park verzichtet hätten, aber es war uns leider nicht gestattet diese zu benützen. Im Park leben wilde Pferde. Ich hoffte richtig fest, dass ich eins zu sehen bekommen, und zückte schnell meinen Fotoapparat, als ich von weitem eins sah. Bata hielt jedoch nicht an, fuhr weiter in den Park und ich war im ersten Moment total entäuscht. Doch dann bemerkte ich, auf der Wiese neben dem Weg eine riesen Horde vn wilden Pferde und wir hielten an und machte uns auf den Weg diese schönen Tiere zu beobachten. Sie sind sehr Scheu und man konnte sich nicht nähre als 50m nähern, aber das Beobachten in dieser Stille war unbeschreiblich. Die schönen Geschöpfe frasen genüsslich ihr Gras und rannten ab und zu ein wneig aus der Wiese herum. Die haben es so richtig schön. Die Stille im Park wurde dann abr immer wieder von irgend einem Geschrei durchbrochen. Bata erklärt uns dann, dass das der Brunstschei eines Elches sei. Diese seien jedoch weiter oben in den Bergen. Wir machten uns auf den Weg die Elche zu suchen und sahen dann auch auf einer Wiese eine riesen Gruppe. Weil es jedoch schon am eindunkeln war, konnte man die Tiere nicht ganz genau beobachten. Aber immer wieder hörten wir die Schreie des Elches.

 

Kamelscheisse, Kamelreiten und Pferdemilchbier

Den nächten Tag verbrachten wir wieder im Holperauto. Ab und zu machten wir eine Pause. Auf einmal sahen wir von weiten 2 Höcker umher gehen. Bata und Yanja stiegen aus und sammelten irgend welche komischen Dinger auf. Es sieht aus wie Stuhlgang. Anscheinend brennt das gut. Hmm nimmt mich ja wunder. Bei den Gers angekommen kochte Yanja Lunch und wir vergnügten uns mit der schönen Aussicht und mit dem gespannten Warten auf das Nachmittagsprogram. Heute geht es auf den Kamelen in einen kleinen Teil der Gobiwüste. Die Sanddünen kann man schon von dem kleinen Lager aus sehen. Kamelreiten ist ja schon etwas lustiges, wor allem das auf und absteigen. Die Kamele legen sich auf den Boden und man setzt sich zwischen die zwei Höcker. Anschliessend stellt sich das Kamel auf die Hinterbeine und dann auf die Vorderbeine um vollständig zu stehen. Wir ritten zu den Dünen und machten dann eine kleine Pause. Der Sand ist total fein und liegt wunderschön mitten in der mongolischen Steppe. Wesshalb der Sand genau hier liegt, weiss niemand so genau. Denn die Gobiwüste ist eigentlich an einem ganz anderen Ort. Wir machten einige Fotos mit Bata, dem Alleskönner und Fahrer, und der ganzen Gruppe und machten uns dann wieder auf den Weg zurück zum lager.

Zu unserer grossen Überraschung gab es hier neben dem Milchtee noch ein anderes Milchgetränk. Es ist eine Art Bier. Klingt ganz toll ich weiss, aber das Bier ist aus Pferdemilch. Ja ich weiss, jetzt klingt es nicht mehr so toll. Oder auf jeden Fall sehr speziell. Das war es auch. Das Bier riecht in ertser Linie vor allem nach Hefe, dann wird es total sauer und am Schluss kräuselt es auf der Zunge. Aber anscheinend sei das sehr gut für die Lunge. Wie auch immer, ich mag es nicht und war dann auch froh, als die anderen die Schale austranken. Danke Mimi & Co.

Diese Nacht werden wir mit Kamelscheisse heizen. Mich nimmts ja wunder (für dich Mimi!), wie unser Zelt danach riecht. Und vor allem, wie warm das ganze ist...DUSCHEN

Endlich ist es soweit. Der Tag ist gekommen, wo uns die langersehnte Dusche erwartet. Wir fuhren nach Khalkhoren, der ehemaligen Hauptstadt der Mongolei. Die Stadt besteht aus einem Karaoke-Lokal, einem Kloster und einem Museum. Mehr steht da nicht mehr. Wir erfuhren dann später im Museum, dass die Stadt abgebrochen wurde und im Moment immer noch Ausgrabungen stattfinden. Das Kloster ist gross, aber hat mich jetzt nicht so beeindruckt. Wir erfuhren viel über die diversen Buddhas. Ich weiss auch nicht, wesshalb es mich nicht so gepackt hat, vielleicht liegt es daran, dass man diese englischsprechenden Mongolen einfach so schlecht versteht. Aber janu.

Die Dusche war extrem wunderbar schön. Mimi und Els hatten durchgehend lauwarm bis kaltes Wasser. Ich stellte mich also unter die Dusche und hatte warmes Wasser. Alles wie ich es mir gewünscht habe. Ich kippte Shampoo auf meine Haare und schäumte sie so richtig auf. Als ich das Shampoo abspülen wollte, kam jedoch kein Wasser mehr. Ja Scheisse, dachte ich mir, und schon kam wieder ein wenig Wasser. Gerade soviel, dass sich das Shampoo ganz in meinen Haaren verteilte, dann stopte es wieder. Ich stand also da, wartete auf jeden Tropfen Wasser und hatte 2 Eisklötze als Füsse. Irgend wann kam dann noch einmal ein wenig Wasser und ich hoffte alles Shampoo aus den Haaren zu haben. Wenn nicht, macht das auch nichts, Hauptsache, die Haare sind sauber :-)

Nach der Dusche setzten sich Jochen und Bata auf eine Bank und tranken ein Bier. Ein ganz normales dieses mal. Dei Frauen machte sich uaf den Weg, das Kloster bei Sonnenuntergang zu sehen. Leichter Dunst und die Stille machten eine super Stimmung und wir genossen diese total.

Yanja war schon seit dem Mittagessen in der Küche und hackt Gemüse und kocht das Abendessen für uns. Nach dem Abenessen empführte uns Yanja in eine Karaokebar. Mann mann mann, die hat ja Mut. Wenn ich da was singen muss, fallen allen die Ohren ab. Aber das ganze war gar nicht so schlimm. Wir hatten eine Stunde zeit, um uns zu amüsieren und zu singen. Mimi und Jochen sangen den Deutschen Hit "Moskau" und nach der zweiten Strophe waren alle voll dabei und sangen mit. Der Abend war super und für mich auch schon der letzte mit der tollen Gruppe. Ich werde sie vermissen.

Auf dem Weg zurück zum Lager hörten wir uns noch den Lieblingssong der Reise an, den Babycrying-Song. Den richtigen Namen ahbe ich bereits wieder vergessen.

 

Zurück in der Zivilisation

Ich bin schon ein bisschen Traurig, die tolle Gruppe jetzt zu verlassen, aber mein Zug fährt am nächsten Tag, also muss ich wohl oder übel zurück nach Ulan Bator. Ich verabschiedete mich von Jochen und Mimi, von Els und Chamaine und von Bata und Yanja und stieg in den Bus. 6 Stunden Fahrt habe ich vor mir. Die gingen jedoch dankt meinem super Buch sehr schnell vorbei und ich machte mich zusammen mit zwei Finnen auf den Weg von der Busstation zum Hostel. Hmm... gar nicht so einfach. Die Taxifahrer wollen einem total abzocken und um zu gehen ist es viel zu weit. Also nahmen wir den Bus und fuhren mit der ÖV zum Golden Gobi. Ich war auf eine Art froh, wieder in der Stadt zu sein, aber es war trozdem so laut und komisch. Nach einer Woche Natur und Stille ist man sich das ganze gar nicht mehr gewohnt.

Ich erledigte die letzten Dinge und ging noch ein wneig einkaufen. Am Besten sind Nudelsuppen, Brot und Fleisch. Das essen alle im Zug. Und nun sitze ich im Zug richtung China. So schnell vergeht eine Woche in der Mongolei, ich kanns mir noch gar nicht vorstellen. Ich bin mit zwei Briten im Zug, welche von Moskau nach Peking alles durchfahren, sie haben nicht mehr so gute Laune und erklären mir, dass sie total froh sind, wenn sie diesen Zug dann endlich verlassen können. Finde ich total verständlich, würde mir warscheinlich genau so gehen.Und jetzt mache ich mir meine este Nudelsuppe in diesem Zug. Toll nicht? Än Guete mitenand.

 

Radwechsel an der Chinesischen Grenze

Die Zugfahrt verlief für mich sehr schnell. Schneller als andere Fahrten auf jedenfall. Ich las die meiste Zeit in meinem Buch und kochte mir die leckeren Nudelsuppen aus dem Department Store in Ulan Bator. Als wir an der Grenze von China ankamen, zeigten wir unsere Pässe und Visas und dann hiess es auf einmal, wir können aussteigen wenn wir wollen. Der eine Engländer aus meinem Abteil beeilte sich und stieg aus. Noch bevor wir anderen uns aus dem Abteil zwängen konnten, fuhr der Zug weiter, ohne den Engländer. Tja, wir gehen jetzt Räder wechseln, wer weiss wie lange das geht. Der Stopp ist mit über 4 Stunden angeschrieben. Wir fuhren in eine Halle und wurden da mit einer Hebebühne hochgehoben. Das ganze merkt man nicht einmal, wenn man im Zug sitzt. Die Räder werden unten gewechselt und ausser lautem Gehupe von irgend welchen Wägen bekommt man eigentlich gar nichts mit. Es ist auf jeden Fall spannend, wie ein so grosser Wagen einfach hochgehoben werden kann. Der Grund für den Radwechsel ist, dass es in China andere Gleise hat als in Russland und der Mongolei. Das heisst, immer an der Grenze, bekommt der ganze Zug neue Räder mit einem anderen Abstand. Bin ja mal gespannt wie lange das Ganze geht. Der Zug auf der anderen Seite ist schon fertig und der war noch Räderlos als wir kamen.